Bauernproteste beeinträchtigen vielerorts den schulbetrieb - abiturienten in sorge - news4teachers

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ERFURT. AN 16 THÜRINGER SCHULEN IST AM MONTAG WEGEN DER BAUERNPROTESTE DER UNTERRICHT KOMPLETT AUSGEFALLEN. «AN ETLICHEN WEITEREN SCHULEN HAT ES FÜR DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER PROBLEME


GEGEBEN, DIE SCHULE ZU ERREICHEN», SAGTE EIN SPRECHER DES BILDUNGSMINISTERIUMS IN ERFURT. AUCH IN ANDEREN BUNDESLÄNDERN GAB ES WEGEN DER DEMONSTRATIONEN SCHWIERIGKEITEN IM SCHÜLERVERKEHR. IN


RHEINLAND-PFALZ LÄUFT AM MITTWOCH DAS ABITUR AN – AUSGERECHNET DANN WOLLEN LANDWIRTE DURCH MAINZ ZIEHEN. [embedded content] Bundesweit haben die Aktionen den Schulbetrieb gestört. Die


Hamburger Schulbehörde hatte die Schulleitungen deshalb bereits im Vorfeld gebeten, etwaige Verspätungen von Schülerinnen und Schülern zu entschuldigen. Sie wies auch darauf hin, dass die


Sorgeberechtigten kurzfristig entscheiden können, ob sie ihre Kinder aufgrund besonderer Probleme auf den Schulwegen vom Schulbesuch abmelden oder nicht. In einem Fall, so der Sprecher des


Thüringer Bildungsministeriums, seien deshalb etwa nur 50 von 600 Schülern anwesend gewesen, auch andernorts sei nur ein Bruchteil der Schüler zum Unterricht erschienen. Gerade in ländlichen


Regionen, wo die Schülerbeförderung eine große Rolle spiele, habe es Probleme gegeben. Ein Schwerpunkt sei Ostthüringen gewesen, aber auch aus Westthüringen habe es entsprechende Meldungen


gegeben. Die Proteste hätten teils zu erheblichen Einschränkungen im Schülerverkehr geführt, sagte er weiter. In mindestens einem Fall habe eine Schulleitung in Gera schon am Freitag über


die Schließung informiert, weil hauptsächlich Schüler aus dem Umland die Schule besuchten und entsprechende Blockaden schon angekündigt waren. Andernorts habe es hingegen keine Ankündigungen


gegeben. Die Lage sei von Schule zu Schule unterschiedlich. «Das ist eine schwierige Situation für Schulleitungen gewesen, das zu entscheiden.» Die Kommunikation mit den Elternhäusern vor


Ort habe aber gut geklappt. Was die kommenden Tage bringen, sei abzuwarten, sagte der Sprecher weiter. «Das ist eine missliche Lage für Schüler und Eltern, weil sie nicht wissen, was kommt.»


Am besten sollten sich Eltern beim Schulamt und den Schulleitungen vor Ort über die aktuelle Situation informieren. Landwirte hatten am Montag – dem ersten Tag nach den Ferien – aus Protest


gegen Sparpläne der Bundesregierung Straßen blockiert und mit ihren Treckern den Verkehr beeinträchtigt. Auch in Niedersachsen, wo zudem noch das Hochwasser den Schulbetrieb behinderte. Am


ersten Tag nach den Weihnachtsferien blieben deshalb einige Schulen dort geschlossen. Im Landkreis Friesland fiel der Unterricht an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen am


Montag aufgrund der Proteste aus, wie der Landkreis mitteilte. Die Lehrkräfte einiger anderer Schulen, so in Bad Münder (Landkreis Hameln-Pyrmont), Bremerhaven oder Neustadt, unterrichteten


per Videokonferenz, weil Landwirte viele Straßen blockierten. An einer Grundschule sind laut Kultusministerium Toiletten infolge des Hochwassers defekt, die Schülerinnen und Schüler sollten


deshalb zu Hause lernen. Angesichts der Proteste und Blockaden der Landwirte blickt die Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz (LSV RLP) besorgt auf den Start der Abiturprüfungen.


Durch die Proteste werde «der Weg zu den sowieso schon stressigen Prüfungen noch zusätzlich erschwert», hieß es am Montag. Einerseits verstehe man die Lage der Landwirte und befürworte


Demonstrationen im Allgemeinen sehr, teilte Pressereferentin Sarah Dowidat mit. «Dennoch sehen wir kommende Probleme aufgrund der blockierten Straßen, die Schüler*innen daran hindern


könnten, rechtzeitig zu den Abiturprüfungen zu kommen.» Es sei wichtig, dass den Beteiligten die Tragweite der Demonstrationen in Bezug auf die Abiturprüfungen bewusst sei, sagte


Pressereferentin Emma Lucke. Die LSV RLP appelliere an alle, eine Lösung zu finden, die sowohl die Anliegen der Landwirte berücksichtigt als auch negative Auswirkungen auf die Prüfungen


verhindere. An den allgemeinbildenden Gymnasien mit neunjährigem Bildungsgang und an den Integrierten Gesamtschulen beginnen die Abiturprüfungen am Mittwoch. Für diesen Tag ist eine


Demonstration der Landwirte im Mainzer Regierungsviertel angekündigt. Auch der Philologenverband hatte bereits davor gewarnt, dass von den Bauernprotesten in dieser Woche die Abiturientinnen


und Abiturienten betroffen sein könnten. An den beiden ersten Schultagen im Januar fänden an G9-Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen üblicherweise die sogenannten Intensivtage statt.


Diese böten noch einmal die Möglichkeit, zu den in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholten Inhalten und Methoden Fragen zu stellen. Die Intensivtage würden als wichtige Vorbereitung


für das schriftliche Abitur ab dem 10. Januar gelten. Für die Prüflinge und die betreuenden Lehrkräfte seien die Bauernproteste mit Verkehrsbehinderungen eine deutliche Erschwernis, erklärte


die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz. _News4teachers / mit Material der dpa_ > „Was erzählen wir Eltern, deren Kinder dann straffällig > 


werden?“: Empörung über angeblich geplante Vorträge der Letzten > Generation in Schulen