Corona: 300 millionen biontech-dosen: ist der impf-fehlstart damit korrigiert?
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Nun also doch: Die Europäische Union bestellt weitere 300 Mio. Dosen des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer nach, verdoppelt damit auf einen Schlag ihre bisherige Bestellung, wie
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (62) am Freitag erklärte. AUF LANGE SICHT SOLL JEDER DEUTSCHE SO SCHNELLER AN SEINE IMPFUNG KOMMEN. IST DAMIT DAS IMPF-CHAOS GELÖST? Die einfache
Antwort: NEIN, weil die ersten 75 Millionen Dosen dieser Nachbestellung den EU-Bürgern erst im zweiten Quartal zur Verfügung stehen sollen. Abgesehen von den bereits zugesagten
Impfstoff-Dosen von Biontech und Moderna werden keine weiteren bis Ende März nach Deutschland kommen. Und: Die restlichen 225 Millionen Impfstoff-Dosen folgen frühestens ab dem 1. Juni. UND
ES BLEIBEN WEITERE FRAGEN. Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hatte zuletzt immer wieder betont, im Sommer ALLEN ein Impf-Angebot machen zu können. Dieses Angebot wird nun bestenfalls
ein klein wenig vorgezogen werden können. NOCH AM MITTWOCH SAGTE SPAHN: „WIR HABEN GENUG, MEHR ALS GENUG IMPFSTOFFE BESTELLT“. VON BIONTECH UND MODERNA SEIEN ES MEHR ALS 130 MILLIONEN DOSEN.
LESEN SIE AUCH WIR IMPFEN ZU LANGSAM! FAKT IST ABER AUCH: AUCH ZUSÄTZLICHE LIEFERUNGEN KÖNNEN DAS HAUPTPROBLEM NICHT BEHEBEN: WIR IMPFEN ZU LANGSAM! Knapp 1,3 Mio. Impfdosen erreichten
Deutschland bis zum Jahresende 2020, doch weniger als ein Drittel (417 060) wurden bisher verimpft. IM DURCHSCHNITT WURDEN DAMIT SEIT DEM IMPFSTART PRO TAG 34 750 MENSCHEN HIERZULANDE
GEIMPFT – BEI DIESER IMPF-GESCHWINDIGKEIT BENÖTIGEN WIR 25 WEITERE TAGE, UM DEN VORLIEGENDEN IMPFSTOFF ZU VERIMPFEN! Am Freitag sollen die Länder weitere Comirnaty-Impfdosen erhalten (rund
670 000) – die eigentlich für den 11. Januar geplante Lieferung wurde um drei Tage vorgezogen. Wöchentlich kommen solche Lieferungen (ab dem 18. Januar) hinzu – auch diese können in dieser
Geschwindigkeit nicht unter die Bevölkerung gebracht werden. WÄHREND DEUTSCHLAND WEITER TRÖDELT, HOLEN ANDERE EU-LÄNDER MIT GROSSEN SCHRITTEN AUF – IM PRO-KOPF-SCHNITT SETZEN SICH SOGAR DIE
ERSTEN LÄNDER AB. BILD LIEFERT DEN ÜBERBLICK. * Das ehemalige EU-Mitgliedsland Großbritannien hat mittlerweile 1,91 Prozent seiner Bevölkerung einmal geimpft (1,3 Mio. Dosen). * Dänemark hat
die höchste Impf-Quote der EU. So wie Island hat es bisher 1,43 Prozent seiner Einwohner den Corona-Impfstoff zukommen lassen. * Auch Italien liegt vor Deutschland (0,64 Prozent). *
Slowenien hat 0,59 Prozent verimpft. * Auf gleicher Stufe mit Deutschland: Estland und Kroatien (jeweils 0,5 Prozent). * Besonders schlecht sieht es in Frankreich, Österreich (beide 0,07
Prozent), Belgien (0,01 Prozent) und den Niederlanden (0 Prozent) aus – hier soll am Freitag erstmals geimpft werden. ZUR ERINNERUNG: VOR KNAPP EINER WOCHE IMPFTE DEUTSCHLAND IN ETWA SO VIEL
WIE ALLE ANDEREN EU-STAATEN ZUSAMMEN. JETZT SIEHT ES SO AUS: DEUTSCHLAND 417 060 VS. EU 1,21 MIO. LESEN SIE AUCH DER BLICK ÜBER DEN EU-TELLERRAND IN GROSSBRITANNIEN SIND NACH DER ZULASSUNG
DES ASTRA/ZENECA-IMPFSTOFFS MITTLERWEILE 1,3 MILLIONEN MENSCHEN GEIMPFT WORDEN – 1,91 PROZENT DER BEVÖLKERUNG. Weltweit liegt der Inselstaat damit auf Platz vier. An der Spitze: Israel (18,4
Prozent, 1,59 Mio. Impfungen), Vereinigte Arabische Emirate (8,98 Prozent, rund 888 000 Impfungen), Bahrain (4,25 Prozent, 72 329 Impfungen). Rekordhalter bei den absoluten Impfungen: Die
USA mit 5,92 Mio. Das entspricht aber „nur“ 1,79 Prozent der Bevölkerung. _Für eine Herdenimmunität müssen laut Experten zwischen 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft oder immun gegen
das Virus sein. _