
Impfpässe mit gefälschten corona-schutz-nachweisen offenbar über telegram verkauft
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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * In mehreren Gruppen im Messengerdienst Telegram werden laut einem Bericht des
ARD-Politikmagazins »Report Mainz« gefälschte deutsche Impfpässe zum Kauf angeboten. Diese seien mit Stempel, Unterschrift und Aufklebern mit Chargennummer des Impfstoffs versehen,
berichtete der Sender. Der Stempel täusche eine Herkunft aus großen Impfzentren wie etwa Bonn oder Frankfurt am Main vor. Die Sendung befragte einen mutmaßlichen Händler, der angegeben habe,
»Land unter mit Anfragen« zu haben. Für einen Impfpass nehme er 150 Euro, seine Kunden kämen aus ganz Deutschland. Autorinnen legten außerdem Verantwortlichen des Frankfurter Impfzentrums
gefälschte Impfpässe vor, die sich schockiert zeigten. Der Bericht über Handel mit gefälschten Impfpässen dürfte auch deshalb alarmierend sein, weil inzwischen mehrere Bundesländer mehr
Freiheiten für geimpfte Menschen beschlossen haben. Nachdem am Montag etwa Baden-Württemberg Lockerungen für Geimpfte ankündigte, hat nun auch der Berliner Senat Ausnahmen von den
Coronaregeln für geimpfte Menschen beschlossen. Unter anderem sollen sich geimpfte, symptomlose Menschen bei Kontakt zu einem Covid-19-Fall künftig nicht mehr in Quarantäne begeben müssen.
BLANKO-IMPFPÄSSE FREI VERKÄUFLICH Benedikt Hart, der das Impfzentrum Frankfurt seitens des Deutschen Roten Kreuzes leitet, habe direkt erkannt, dass die Pässe gefälscht seien, berichtete
»Report Mainz«. Jeder Arzt im Impfzentrum habe einen eigenen Stempel mit einer nur ihm zugeteilten Nummer, die das Impfzentrum auch nicht verlasse, sagte er dem ARD-Magazin. Für Beamte, die
so einen Impfpass zum Beispiel an einer Landesgrenze kontrollierten, sei das aber nicht zu erkennen. Die im Impfzentrum Verantwortlichen von Stadt und Rotem Kreuz kündigten laut Mitteilung
an, Anzeige erstatten zu wollen. Das hessische Landeskriminalamt teilte »Report Mainz« mit, es habe den Handel mit gefälschten Impfpässen im Fokus und werde dagegen strafrechtlich ermitteln.
Herstellung, Vertrieb und Nutzung solcher Fälschungen seien strafbar. Blanko-Impfpässe seien frei verkäuflich, was zu einem erhöhten Angebot an gefälschten Impfbescheinigungen führe.
Während die Impfausweise aus Papier so offenbar leicht missbraucht werden können, dauern die Arbeiten an einem digitalen Impfnachweis in Deutschland weiter an. Die ersten digitalen
Impfzertifikate könnten frühestens Mitte Mai ausgegeben werden. So soll etwa Mobilität innerhalb der EU erleichtert werden. apr/AFP