Indien: - DER SPIEGEL

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Indische Polizisten vor dem Zug, der während der Fahrt ausgeraubt wurde


Es klingt wie das Drehbuch zum "Großen Eisenbahnraub" von Autor Michael Crichton - in einem filmreifen Coup haben Räuber in Indien umgerechnet über 670.000 Euro aus einem fahrenden Zug


erbeutet. Wie die Polizei mitteilte, schnitten die Täter ein mannsbreites Loch in das Dach des Post-Waggons und entkamen unbemerkt mit ihrer Beute. Bei dem Geld handelte es sich um alte


Scheine, die von der Bank of India zur Entsorgung in das südindischen Chennai geschickt worden waren.


Insgesamt lagerten Scheine im Wert von 3,4 Milliarden Rupien (knapp 46 Millionen Euro) in dem Waggon. Die bewaffnete Wachmannschaft saß während der rund 300 Kilometer langen Zugfahrt im


Nebenabteil, bemerkte aber nichts. Der Diebstahl wurde erst nach der Ankunft des Zugs in Chennai entdeckt.


Unklar war, auf welchem Teil der Strecke die Räuber zuschlugen und wie genau sie dabei vorgingen. Ein Ermittler sagte der Zeitung "The Hindu", die Gang habe sich womöglich schon vor Abfahrt


des Zugs in dem Post-Waggon versteckt und sich dann gemeinsam mit den Geldsäcken einschließen lassen.


Laut dem Leiter der Ermittlungen waren vermutlich sechs bis acht Männer an dem Raub beteiligt. Die gestohlenen Scheine sind demnach zwar alt und verschmutzt, aber noch gültig.


Indische Polizisten vor dem Zug, der während der Fahrt ausgeraubt wurde