Bundesweiter protest: tausende klinikärzte streiken

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In insgesamt zwölf Bundesländern will die Ärzteorganisation Marburger Bund vor Beginn der Tarifverhandlungen am Freitag den Druck auf die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) erhöhen. Geplant


seien Warnstreiks und Demonstrationen, teilte die Organisation mit. Betroffen sind mindestens 34 Kliniken. In Nordrhein-Westfalen legten nach dem Ende der Karnevalspause wieder Ärzte an


allen Universitätskliniken die Arbeit nieder. In Sachsen-Anhalt traten rund 100 Mediziner der Uniklinik Halle in einen zweistündigen Warnstreik. Eine ähnliche Aktion sollte es am Nachmittag


an der Universitätsklinik Magdeburg geben. In Niedersachsen wollen Mitarbeiter von insgesamt zehn Krankenhäusern aus Protest nicht arbeiten. In München wurden bis zu 1000 Ärzte zu einer


Demonstration erwartet. Die Ärzteorganisation fordert 30 Prozent mehr Gehalt und einen spezifischen Tarifvertrag für die Ärzte der Unikliniken und Landeskrankenhäuser. Die Verhandlungen


zwischen Marburger Bund und der TdL begannen im Oktober 2005 und verliefen bisher zäh. Die Mediziner werfen den Arbeitgebern vor, insbesondere bei der Vergütung keine realistischen


Vorschläge zu machen. Mediziner in Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Bayern, Niedersachsen, Baden- Württemberg, Nordrhein-Westfalen,


Rheinland- Pfalz und im Saarland wollen sich an der Arbeitsniederlegung beteiligen. Eine Notfallversorgung soll überall gesichert werden. In Westfalen-Lippe blieben heute zudem zahlreiche


Arztpraxen geschlossen. Mehrere tausend Ärzte und Arzthelferinnen wollen in Arnsberg, Bielefeld, Dortmund und Gelsenkirchen gegen die Gesundheitspolitik protestieren. Der Protest am


"gesundheitspolitischen Aschermittwoch" richtet sich vor allem gegen das neue Arzneimittel-Spargesetz, Honorarrückgänge sowie eine zunehmende Bürokratisierung. _kaz/ddp/dpa_