
Kautschukkartell: eu verhängt zweithöchste strafe jemals
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- Nach Angaben der Kommission bildeten der deutsche Chemieriese Bayer , die italienische Eni, der britisch-niederländische Mineralölriese Shell , der US-Chemiekonzern Dow Chemical sowie
die tschechische Unipetrol und die polnische Trade-Stomil mindestens von 1996 bis 2002 ein Kartell. Sie sollen bei bestimmten synthetischen Kautschuksorten Preise abgesprochen und Kunden
aufgeteilt haben. Die betreffenden Kautschuke werden vor allem für die Reifenherstellung, für Schuhsohlen, Bodenbeläge und Golfbälle verwendet. Mit 272,3 Millionen Euro muss Eni nun am
meisten zahlen, das zweithöchste Bußgeld mit 160,9 Millionen Euro wurde gegen Shell verhängt. Der Bayer-Konzern profitierte von einer Kronzeugenregelung, da er die Kommission als erster
informierte. Ansonsten wäre auf das Leverkusener Unternehmen eine Strafe von 204 Millionen Euro zugekommen. Der Leverkusener Konzern wollte zunächst keine Stellungnahme abgeben, da noch
keine schriftliche Begründung der Entscheidung vorliege. Eni hat bereits angekündigt, die Strafe eventuell gerichtlich anfechten zu wollen. "Die Kommission hat in dieser Sache
empfindliche Geldbußen verhängt. Sollten Unternehmen sich jedoch weiterhin an Kartellen beteiligen, so müssen sie in Zukunft mit noch höheren Strafen rechnen", warnte
Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Ihre bisher höchste Kartellstrafe hatte die EU mit 790,5 Millionen Euro vor fünf Jahren gegen ein Vitaminkartell ausgesprochen, an dem mit BASF
ebenfalls ein deutscher Chemiekonzern beteiligt war. Das bislang mit 478,3 Millionen Euro zweithöchste Bußgeld erließ sie wegen Absprachen bei Gipsplatten. _ase/Dow Jones/Reuters_