
Siemens-Schmiergeldaffäre: Aufsichtsräte prüfen Alternativen zu Kleinfeld - DER SPIEGEL
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Kleinfeld (auf der Jahrespressekonferenz im April): Wäre Reitzle der Bessere?
Eine Stellungnahme von Siemens, Ackermann oder Reitzle zu dem Bericht lag zunächst nicht vor.
Im Aufsichtsrat gebe es trotz guter Geschäftszahlen und kräftiger Kursgewinne der Siemens-Aktie - heftige Diskussionen, ob Kleinfeld eine neue Amtszeit erhalten solle, so die "FTD". Der
Vertrag des 49-Jährigen läuft Ende September aus. Laut Bericht gilt als wahrscheinlich, dass der Aufsichtsrat die Vertragsverlängerung erst einmal vertagt und die Frage bei der nächsten
Sitzung in drei Monaten entscheidet. Offen sei aber, wie Kleinfeld reagiert, wenn sein Vertrag nicht schon diese Woche verlängert wird.
Laut "FTD" fürchtet Ackermann, dass Kleinfeld doch noch eine Verstrickung in die Schmiergeldaffäre nachgewiesen werden könnte. Bisher gibt es darauf aber keine Hinweise, die Untersuchung
einer US-Kanzlei habe Kleinfeld entlastet, so der Bericht.
Dass der Aufsichtsrat über Alternativen zu Kleinfeld zumindest nachdenkt, ist angesichts der Schmiergeld-Krise nicht ungewöhnlich und plausibel. Auch Ackermann selbst hat in der
Vergangenheit Ähnliches erlebt: Als der Deutschbanker wegen des Mannesmann-Verfahrens unter Druck stand, prüften Aufsichtsräte, wer als Ersatzmann in Frage kommen könnte.