
Wirtschaftsbotschafter: prinz andrew gibt seinen titel ab
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Teure Reisen, derbe Sprüche über Politiker, eine unberechenbare Ex-Frau und zweifelhafte Kontakte zu Kindern von Despoten: Prinz Andrew hat schon länger den Ruf des peinlichen
Monarchensohns. Trotzdem war er über Jahre hinweg als Außenhandelsbeauftragter der britischen Regierung unterwegs. Nun hat der 51-jährige Sohn der Queen diesen Posten offiziell aufgegeben.
"Da die Entwicklung meiner Rolle rasch vorangeht und um von mir gemachte Veränderungen zu betonen, habe ich beschlossen, dass die Bezeichnung, die ich mir gegeben habe, als ich die
Rolle des Sonderbeauftragten übernahm, ihren Dienst geleistet hat und für meine Arbeit heute und vor allem in der Zukunft nicht mehr nötig ist", teilte er mit. Das heißt im Klartext:
Ganz will sich der Prinz nicht zurückziehen: Er verzichtet zwar auf die offizielle Bezeichnung, will aber weiter im Ausland für die Wirtschaftsbeziehungen seines Landes eintreten. Andrew war
unter anderem kritisiert worden, weil er enge Kontakte zum US-Geschäftsmann Jeffrey Epstein unterhielt, der in den USA wegen Sex mit Minderjährigen verurteilt wurde. Dem Bruder von
Thronfolger Prinz Charles werden außerdem Beziehungen zur Familie von Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi, libyschen Waffenschmugglern und anderen dubiosen Gestalten nachgesagt. Auch seine
Ex-Frau Sarah "Fergie" Ferguson sorgt immer mal wieder für peinliche Schlagzeilen. Andrew selbst stand auch wegen teurer Reisen in der Kritik. In den zehn Jahren, in denen er für
den britischen Außenhandel um die Welt jettete, wählte er gerne mal Privatjets und Hubschrauber statt Linienflüge. Er bekam deshalb auch den Spitznamen "Airmiles Andy" verpasst.
mmq/dpa