Übernahmeschlacht: thyssenkrupp kämpft um dofasco

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Paris/Düsseldorf - Nachdem ThyssenKrupp am Wochenende seine Offerte je Anteilsschein von 63 auf 68 kanadische Dollar (48,67 Euro) erhöhte, zog heute Konkurrent Arcelor nach und hob sein


Angebot von 63 auf 71 kanadische Dollar an, wie der Konzern in Paris mitteilte. Voraussetzung für das Gebot von Arcelor sei die Unterstützung durch Dofasco, teilte der Konzern weiter mit.


Bislang wurde das Angebot im Gegensatz zu dem von ThyssenKrupp als feindlich betrachtet und den Aktionären die Annahme nicht empfohlen. ThyssenKrupp hat nach eigenen Angaben noch nicht über


sein weiteres Vorgehen entschieden. Ein Sprecher verwies heute in Düsseldorf allerdings darauf, dass es mit Dofasco eine Vereinbarung gebe, ThyssenKrupp über den Stand der Gespräche mit


Arcelor zu unterrichten. Sollte es zu einer Einigung zwischen Dofasco und Arcelor kommen, habe ThyssenKrupp eine Frist von fünf Werktagen, das Angebot nachzubessern. Die Thyssen-Krupp-Aktie


führte am Vormittag mit einem Minus von 1,5 Prozent auf 18,76 Euro die Verliererliste im Dax an. Händler sehen das Preisniveau der Dofasco-Aktien mittlerweile kritisch. Zu diesem Preis sei


eine Übernahme nicht mehr wirklich sinnvoll, hieß es. Durch die Einverleibung des größten kanadischen Stahlproduzenten mit rund 11.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von umgerechnet


3,1 Milliarden Euro würde ThyssenKrupp weltweit vom zehnten auf den sechsten Platz der Hersteller vorrücken. Es wäre für das in Duisburg und Essen ansässige Unternehmen die größte


Akquisition seit der Fusion von Thyssen und Krupp 1999.