Metro-aktie nach interview von konzernchef koch abgesackt

Metro-aktie nach interview von konzernchef koch abgesackt


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Frankfurt am Main - Es war kein guter Wochenauftakt für Metro: Der Chef des Handelskonzerns hat dem Unternehmen in einem Interview eine schwierige Zeit vorhergesagt und damit einen


Kursrutsch der Aktie ausgelöst. Das Papier sackte am Montag zeitweise um mehr als sechs Prozent auf 20,41 Euro ab. Die Aktie kostete damit so wenig wie seit März 2009 nicht mehr. Damit war


Metro der mit Abstand größte Verlierer im Dax  . Konzernchef Koch hatte in einem Interview in der "Bild am Sonntag" vor den Auswirkungen der Euro-Krise auf die Kauflust der


Deutschen gewarnt. "Wir rechnen beim Konsum in diesem Jahr bestenfalls noch mit einem kleinen Plus. Das hat deutliche Auswirkungen auf unser Geschäft", sagte Koch der Zeitung. Er


führt den Konzern erst seit Januar. Mit einer weiteren Aussage dürfte Koch Anlegern die Lust auf Metro  -Aktien noch mehr verdorben haben. Zur schwachen Entwicklung des Wertpapiers und einem


drohenden Abstieg aus dem Dax-Index sagte Koch: "Das wäre ganz sicher nicht schön, aber das Leben geht weiter. Der Aktienkurs würde dann vermutlich weiter sinken." Das Unternehmen


werde aber auch in einem solchen Fall an seiner Restrukturierungsstrategie festhalten, sagte der Manager. ANALYSTEN MISSTRAUEN DER BISHERIGEN GEWINNPROGNOSE "Das ist nicht unbedingt


ein Interview, das man als besonders optimistisch bezeichnen würde", sagte ein Börsenhändler zu den Aussagen Kochs. Die Prognosen zur Entwicklung der deutschen Handelsumsätze könnten


einige Marktteilnehmer als Hinweis interpretieren, dass Metro das Gewinnziel 2012 mit Bekanntgabe der Halbjahreszahlen über Bord wirft, schrieb Commerzbank-Analyst Jürgen Elfers. Im März


erklärte der Konzern noch, er rechne 2012 mit einem Anstieg des Konzernumsatzes. Preissenkungen und Kosten für eine beschleunigte Expansion würden aber das Ergebnis belasten. Der Konzern


sagte deshalb stagnierende operative Erträge voraus. Metro musste bereits für das Schlussquartal 2011 einen Gewinnrückgang melden. Das Unternehmen begründete die schlechteren Zahlen bereits


damals mit der Zurückhaltung der Verbraucher in einigen europäischen Ländern angesichts der Schuldenkrise. Neben Kochs verhaltenen Prognosen versetzte auch ein Artikel in der


"Lebensmittelzeitung" Analysten in Aufregung. Demnach plant Metro elementare Veränderungen bei seiner Supermarkt-Tochter Real. Laut der Zeitung sollen die Führungsposten des


deutschen und des internationalen Real-Geschäfts zusammengelegt werden. mmq/dpa/Reuters