
Corona-krise: weniger kuscheln - who sieht frühchen in gefahr
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------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Für ältere Menschen gilt ein höheres Coronarisiko, das spiegelt sich nicht
zuletzt in der Staffelung bei der Verteilung der Impfstoffe wider. Doch auch für jene Menschen, die erst ganz kurz auf der Welt weilen, können die Folgen der Pandemie erheblich sein. So
warnt nun die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf: Strenge Coronaregeln in Geburtsstationen können fatale Auswirkungen für Frühgeborene haben. Wegen der Pandemie werde in vielen
Ländern der lebenswichtige Körperkontakt zwischen Eltern und ihren Babys eingeschränkt. Der medizinische Nutzen des Kuschelns sei aber weit höher als die Ansteckungsgefahr, argumentiert die
Uno-Behörde in einem am Dienstag veröffentlichten Forschungsbericht. Für Frühchen und Neugeborenen mit geringem Gewicht wird normalerweise die Känguru-Methode empfohlen, bei der das Kind
möglichst viele Stunden am Tag auf den nackten Oberkörper der Mutter oder des Vaters gelegt wird. Zusätzlich sollen die Kinder Muttermilch bekommen. Nach Angaben der WHO kann das
Sterberisiko dieser Babys so um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Eine Modellrechnung unter der Führung der WHO kam zum Schluss, dass das Sterberisiko durch das Aussetzen dieser Maßnahmen
mindestens 65-mal höher ist als das Risiko, dass sich Kinder durch den Kontakt eine tödliche Corona-Infektion zuziehen. VÄTER DÜRFEN WENIGER OFT DIREKTEN KONTAKT MIT DEM KIND HABEN Dass die
Pandemie zu Restriktionen geführt hat, zeigt eine internationale Umfrage unter Krankenschwestern und Medizinern, bei der zwei Drittel von 1120 Befragten angab, dass sie bei positivem
Coronatest oder ungeklärtem Status Mütter nach der Geburt von ihren Babys trennen würden. Deutsche Fachgesellschaften für Geburtsmedizin sprechen sich wie die WHO gegen eine räumliche
Trennung von infizierten Müttern und Neugeborenen aus. WHO-Expertin Ornella Lincetto sagte allerdings bei einer Pressekonferenz, dass Vätern in Deutschland in der Pandemie nun nicht mehr so
viel Zeit für Känguru-Kontakt erlaubt werde. Das Kuscheln erhöhe nicht nur die Überlebenschancen der Frühchen, »es reduziert auch den Coronastress der Eltern«, betonte sie. jok/dpa