Frech wie lotte - das sind die erfolgreichsten drittligisten im pokal

Frech wie lotte - das sind die erfolgreichsten drittligisten im pokal


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"Das eine oder andere Kaltgetränk gibt es heute Abend noch, und dann lassen wir mit der Mannschaft die Freude raus." (Matthias Rahn, Innenverteidiger der Sportfreunde Lotte nach


dem Sieg über 1860 München) Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Nach den furiosen Pokal-Erfolgen über Werder Bremen (2:1), Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen


(4:3 i.E.) und dem souveränen 2:0-Sieg gegen den Zweitligisten 1860 München stehen die Sportfreunde Lotte im DFB-Pokal Viertelfinale gegen Borussia Dortmund. Gibt es die nächste Sensation?


22:10 Torschüsse für Lotte. 2:0 das beeindruckende Ergebnis. Lotte dominierte die Münchner Löwen. Deshalb warnt BVB-Coach Thomas Tuchel seine Profis vor einem "emotionalen Gegner, der


die Sensation schaffen will. Tatsache ist: Das Dorf ist stolz, wie der SPORTBUZZER bei einem Ortsbesuch fest stellen konnte. 2.360.000 EURO MILLIONEN VERDIENTE SICH DER DRITTLIGIST DADURCH


ALLEINE AN PRÄMIEN, DIE DURCH DEN DFB AUSGESCHÜTTET WERDEN. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige DRITTKLASSIG, NA UND? 1993, HERTHA BSC BERLIN: Die Hertha machte es


vor.Nicht der Bundesligist, sondern der Nachwuchs. Die Zweitvertretung der "Alten Dame" warf den SG Kirchheim vor 500 Zuschauern raus und bezwang den Zweitligisten VfB Leipzig mit


4:2 - dort waren es schon 1000 Fans an der Osloer Straße. Bis hier hin machbare Aufgaben. Doch dann begann der spektakuläre Siegeszug der Hertha. Unter der Regie von Trainer Ante Covic traf


der Drittligist im Achtelfinale auf den amtierenden Pokalsieger Hannover 96. Neue Dimensionen für die Hertha-Bubis. Die Osloer Straße war zu klein. Das Spiel fand im Mommsenstadion statt.


7000 Zuschauer sahen den nächsten Pokal-Coup in einem kuriosen Spiel. Die Hertha Amateure lagen bereits mit 0:2 zurück. Dann nahmen sie sich ein Herz, drehten die Partie zum 3:2, kassierten


zwar noch den Ausgleich, aber drei Minuten vor Schluss traf Andreas Schmidt zum gefeierten 4:3-Sieg. Dann ging es gegen den ersten Bundesligisten. IM VIERTELFINALE WARTETE DER 1. FC


NÜRNBERG. Und wieder setzten sich die Berliner Junioren durch (2:1). Dieses Mal vor 14.000 Zuschauern. Viertelfinal-Held Daniel Lehmann ballerte die "Alte Dame" erst in der letzten


Minute ins Finale. Halbfinale! Zweitligist Chemnitzer FC war die nächste Herausforderung. Hans Meyer stand dort an der Seitenlinie. Die Herthaner waren längst kein Underdog mehr. Vor 56.000


Zuschauern im Olympiastadion machten Carsten Ramelow und Sven Meyer früh die Tore zum 2:1-Sieg. Es war geschafft. Finale in den eigenen vier Wänden, nicht weit vom Trainingsplatz entfernt.


DER GEGNER: BAYER LEVERKUSEN. Bis 15 Minuten vor Schluss kämpften die Berliner aufopferungsvoll. Der Pott war greifbar. Dann aber kam Nationalstürmer Ulf Kirsten und verhinderte das Happy


End des Märchens. Trotz der 0:1-Niederlage wurden Fans und Verantwortliche frenetisch gefeiert. Carsten Ramelow nahm es professionell: "Das war irgendwie ein blödes Tor." Trotzdem


feierten Fans und Verantwortliche, als hätten sie gewonnen. Schließlich war es die erste Mannschaft seit 1985, nicht mehr im Finale auf eigenem Geläuf zu bejubeln - bis heute nicht. Joachim


Löw bezwingt als Trainer des VfB Stuttgart Energie Cottbus im Pokalfinale 1997. Quelle: Imago Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige "Das ist ein


Riesen-Orgasmus." (Giovanni Elber, damals VfB Stuttgart) 1997, ENERGIE COTTBUS: Im Jahre 1997 zeigte Cottbus, welche Energie wirklich in ihnen steckt.57(!) Spiele ohne Niederlage


bedeuteten den Durchmarsch von der Regionalliga in die zweithöchste deutsche Spielklasse. Cottbus war die Endstation für die Stuttgarter Kickers (1:0), den VfL Wolfsburg (1:0), MSV Duisburg


(7:6 n.E.), St. Pauli (5:4 n.E.) und dem Karlsruher SC (3:0). Nachdem sie die Aufstiegsspiele um die 2. Liga gegen Hannover 96 gewonnen hatten, traten sie nur neun Tage später im


DFB-Pokalfinale in Berlin an, um diese beispielhafte Serie zu krönen. Giovanni Elber hatte jedoch was dagegen. MIT EINEM DOPPELPACK BEENDETE ER DIE COTTBUSER-TRÄUME. UND LIEF DANACH DIREKT


IN DIE KABINE, UM SEINE FRAU ANZURUFEN. "Was für ein Gefühl hier in Berlin bei diesem Publikum zu spielen und zwei Tore zu schießen. Das ist ein Riesen-Orgasmus", schwärmte Elber,


für den das Pokalspiel das letzte vor seinem Wechsel zu Bayern München war. Sein damaliger Trainer: Joachim Löw. 2001, UNION BERLIN: 2001 war es wieder ein Hauptstadt-Klub, dem der Einzug


ins Finale gelang. Union Berlin kickte zuerst Rot-Weiß Oberhausen raus (2:0), knöpfte sich dann Greuther Fürth (1:0) vor, kämpfte den SSV Ulm nieder (4:2) und überraschte auch den VfL Bochum


(1:0). Mit 6:2 Toren ging es im Halbfinale gegen Gladbach. "Die Eisernen" mussten nach einem 2:2 in 120 Minuten Pokal-Fight gegen die "Fohlen" in der Elfmeter-Lotterie


um den Finaleinzug zittern. Zwei Gladbachern versagten jedoch die Nerven: Den ersten Versuch vergab Arie van Lent, der in der regulären Spielzeit einen Doppelpack schürte. An den zweiten


Versuch der Borussen erinnert sich der heutige Manager Max Eberl sicher ungern, denn Energie-Keeper Sven Beuckert parierte seinen Schuss. Der Pokalheld der "Eisernen" gab sich


bescheiden über die zwei gehaltenen Elfmeter: "Die ganze Mannschaft hat sich 120 Minuten voll in den Matsch geschmissen. Ich lag nur zweimal zufällig richtig". DIE BERLINER, DIE


BEREITS ALS ZWEITLIGA-AUFSTEIGER FESTSTANDEN, MUSSTE GEGEN VIZE-MEISTER SCHALKE 04 ANTRETEN. Die "Königsblauen" bejubelten den ersten DFB-Pokalsieg unter Huub Stevens - und konnten


sich wenigstens mit dem Pott trösten, nachdem sie in der Bundesliga genau 4:38 Minuten Meister waren. Legendär. BIS HEUTE GELANG KEINEM DRITTLIGISTEN MEHR EIN FINALEINZUG ​"Denen


klapperten schon die Zähne, als sie uns mit unseren Alu-Stollen bewaffnet sahen." (Mittelfeldspieler Fabian Boll, St. Pauli) Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige


2006, FC ST. PAULI: Am Millerntor lag Schnee, der Drittligist lief trotzdem heiß. Als am 25. Januar 2006 Werder Bremen im DFB-Pokal zum Nachbarschaftsduell anreiste, war sich St.


Pauli-Mittelfeldspieler Fabian Boll nach dem Abpfiff sicher: "Denen klapperten schon die Zähne, als sie uns mit unseren Alu-Stollen bewaffnet sahen." Die Paulianer heizten den


Bremern ganz schön ein. Leidenschaft pur. Boll traf per Seitfallzieher zum 2:1, Timo Schultz machte den Deckel drauf. Die Spieler sangen "Niemand siegt am Millerntor". Bis dahin


stimmte es, denn zuvor sind Hertha BSC,der VfL Bochum und Wacker Burghausen mit leeren Händen nach Hause gefahren. HARTNÄCKIGE GERÜCHTE BESAGEN, DER LETZTE ST.PAULI-KICKER SEI ERST AM


NÄCHSTEN MORGEN UM ZEHN UHR AUS DER KNEIPE GETAUMELT. FINALEINZUG? IM HALBFINALE KAM BAYERN MÜNCHEN... Fabian Boll düpiert die namhafte Werder-Truppe mit seinem Seitfallzieher zum 2:1.


Quelle: Imago TORWART-HELD WULNIKOWSKI TUT DEM BVB WEH 2009, VFL OSNABRÜCK: Die Osnabrücker boten 2009 die größte Show im Pokal. Das erste Opfer war Hansa Rostock. Daraufhin ließen die


Osnabrücker auch gestandene Bundesligisten blass aussehen. Der Hamburger SV (7:5 n.E.) und Borussia Dortmund (3:2) mussten dran glauben. Die "Lila-Weißen" träumten von Berlin. Doch


es gab jemanden, der etwas gegen einen Osnabrücker-Halbfinal-Einzug hatte. Vor ausverkauftem Haus traf Kevin Kuranyi zum mühsamen Sieg gegen den Drittligisten. Ein Grund mehr für die


Osnabrücker Fans gegen Kuranyi zu spotten, der zu diesem Zeitpunkt von der Nationalmannschaft suspendiert wurde - "Ohne Kevin, fahr'n wir zur WM". Wer sich nach Saisonende


trösten wollte: Osnabrück stieg als Tabellenerster auf, Schalke holte sich den Pott. 2010, KICKERS OFFENBACH: Im Achtelfinale der Saison 2010/11 sorgten die Kickers Offenbach für einen


echten Pokal-Hammer. In der 2. Runde hauten sie den souveränen Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund aus dem Pokal. Nach einem spektakulären Sieg im Elfmeterschießen (4:2, nach 0:0 in


120 Minuten) war die Euphorie riesig. Torwart-Held Robert Wulnikowski hielt gegen Lucas Barrios und Robert Lewandowski. BVB-Manager Michael Zorc sagte nach der Sensation: "WIR KOMMEN


SCHWER DURCH. UND WENN, DANN HÄLT WULNIKOWSKI." Das Besondere: Der Kickers-Keeper spielte in der Jugend auf Schalke. Im Achtelfinale konnte Offenbach aber nicht an diese Leistung


anknüpfen und verlor gegen den 1. FC Nürnberg mit 0:2. 2012, HOLSTEIN KIEL: Heute sind sie Drittligist, doch wirklich für Furore sorgte Holstein Kiel eher als Viertligist. 2011/12 bekamen


die Kieler gegen den BVB zwar eine 0:4-Packung im Viertelfinale, zuvor wiesen sie aber St. Pauli, den MSV Duisburg und Bundesligist FSV Mainz (2:0) in die Schranken. Und das obwohl


Mainz-Manager Christian Heidel vorher tönte: "So einen Gegner müssen wir auch auf einem Hartplatz schlagen." Am Ende sollte es auch in der Regionalliga nicht sein: Kiel verpatzte


den Aufstieg in die 3. Liga, weil sie letztlich zwei Punkte weniger als Tabellenführer Hallescher FC zählten. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige "SO EINEN GEGNER


MÜSSEN WIR AUCH AUF EINEM HARTPLATZ SCHLAGEN." (CHRISTIAN HEIDEL, DAMALIGER MANAGER BEI MAINZ 05) Grenzenloser Jubel. Offenbachs Offensiv-Akteur Mathias Fetsch wird von seinen Kollegen


für das 1:0 gegen DFB-Pokal-Achtelfinalgegner Düsseldorf gefeiert. Quelle: Imago 2013, KICKER OFFENBACH: Wiederholungstäter Offenbach! 2012/2013 blamierten sich Greuter Fürth, Fortuna


Düsseldorf (beide damalige Bundesligisten) und Zweitligist Union Berlin gegen die Kickers. Alle drei bezwangen sie mit einem 2:0-Sieg. SCHLIESSLICH WAREN ES DIE "WÖLFE", DIE SICH


GEGEN TAPFERE OFFENBACHER AM BIEBERER BERG INS HALFBINALE ZITTERTEN. Bas Dost und Ivica Olic schossen den VfL Wolfsburg in Front, ehe Marcel Lenz sich hochschraubte und mit dem 1:2 (81.) für


eine spannende Schlussphase sorgte. POKAL-TRAUMA FÜR GLADBACH UND WERDER In freudiger Erwartung auf die Feier mit den Fans: Saarbrücken kickte Werder Bremen 2013 bereits in der 1. Runde aus


dem Pokal. Quelle: Imago AUGUST 2013, 1. FC SAARBRÜCKEN: Dieses Jahr erlegten die Sportfreunde Lotte die Bremer in der ersten Runde. Im August 2013 schaffte es Drittligist Saarbrücken


bereits, die "Weser-Elf" bis auf die Knochen zu blamieren. Nachdem Sebastian Prödl den Ausgleich machte und das Spiel in die Verlängerung ging, bekamen die Saarbrücker die zweite


Luft. In der 105. Minute konnte Werder eine gegnerische Ecke nicht vernünftig klären. Joker Tim Stegerer katapulierte den Ball zurück Richtung Werder-Tor - und Fritz fälschte unhaltbar ab.


Marcel Ziemers Treffer zum 3:1 ließ das Ludwigparkstadion endgültig überkochen. Dabei wollten die Bremer unter dem damaligen Neu-Coach Robin Dutt ein anderes Gesicht zeigen. Die Fans waren


entsprechend wütend auf ihre Mannschaft. "Sie waren richtig sauer, aber der Unmut ist berechtigt", sagte Dutt. Nach 16 Monaten war er arbeitslos. Weiterlesen nach der Anzeige


Weiterlesen nach der Anzeige Völlig losgelöst rennen die Darmstadt-Spieler nach dem Sieg über Gladbach auf ihre Fankurve zu. Quelle: Imago AUGUST 2013, SV DARMSTADT 98: Heute Bundesligist,


damals Aufstiegsaspirant in Liga drei. Parallel zum Saarbrücken-Coup gegen Werder überraschte der SV Darmstadt 98 Borussia Mönchengladbach. Nach einer Nullnummer innerhalb 120 Minuten


retteten sich die "Lilien" mit Glück und Geschick ins Elfmeterschießen. Dominik Stroh-Engel und Luuk de Jong vergaben. Der letzte Versuch der Gladbacher ist misslungen: DER LÄSSIGE


HEBER von Branimir Hrgota ging an die Unterkante der Latte und prallte vor der Linie auf - das Aus für die "Fohlen". Dirk Schuster, der die 98er in die Bundesliga führte, ließ


nach dem Spiel seinen Emotionen freien Lauf: "Wahnsinn! Ich bin stolz auf die Mannschaft, was sie 120 Minuten abgeliefert hat!" ST. PAULI ZUM VORBILD SOLLTE LOTTE DORTMUND


SCHLAGEN, WÄREN SIE DER ERSTE DRITTLIGIST NACH ELF JAHREN, DEM DER HALBFINAL-EINZUG WIEDER GELINGEN WÜRDE. Das würde irgendwie überraschen, aber irgendwie auch nicht. ​ Sportbuzzer