
„hitze tötet menschen“: berlin will obdachlose in heissen sommern besser schützen
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Meteorologen erwarten einen Sommer mit Rekordtemperaturen in Berlin. Obdachlose Menschen sind dem schutzlos ausgeliefert. Spezielle Einrichtungen sollen ihnen helfen. Auch wenn Anfang Juni
eher April- als Sommerwetter herrscht: Die nächste Hitzewelle kommt. Davon sind Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) und Peter Bobbert, Präsident der Berliner Ärztekammer,
überzeugt. Vor allem aber: „Hitze tötet Menschen“, sagt Bobbert. Am Montag stellten Czyborra und Bobbert gemeinsam die Pläne vor, mit denen Berlin insbesondere obdachlose Menschen stärker
vor Hitzewellen schützen will. Denn gerade Menschen, die keine kühlen Rückzugsorte haben, sind denen besonders ausgesetzt. Zumal obdachlose Menschen meist eh schon eine ganze Reihe
gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Das Thema Hitze werde jedes Jahr bedeutsamer, sagte Czyborra. In besonders heißen Sommern, wie zuletzt 2022, übersteige die Zahl der Hitzetoten die
der Verkehrstoten. „Die Hitzetoten sind aber viel weniger sichtbar“, sagte sie. Daher arbeite der Senat ressortübergreifend weiter an einem Hitzeaktionsplan für Berlin. Dazu zählten etwa
auch städtebauliche Maßnahmen wie verschattete Orte und Trinkwasser. > Nicht selten schlafen obdachlose Menschen unter Einfluss von > Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen in der
Hitze ein und merken > nicht, wie lebensbedrohlich das für sie sein kann. JANETTE WARNER, Regionalleiterin beim Internationalen Bund Zur Frage, wann genau dieser veröffentlicht wird,
hielt Czyborra sich bedeckt. „Vor der Sommerpause werden wir wohl nicht mehr fertig“, sagte sie. Allerdings würden dennoch viele Angebote schon stattfinden. Empfohlener redaktioneller Inhalt
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eröffnet. Seit 2022 gibt es das Angebot, damals deutschlandweit das erste seine Art. Bis Ende August können Obdachlose, aber auch andere betroffene Personen sich hier täglich zwischen 10 und
20 Uhr in kühlen Räumen aufhalten, duschen, schlafen und etwas essen. Zur Hitzehilfe in Schöneberg kämen neben der Stammklientel aus der Kältehilfe auch Sexarbeiterinnen, manchmal aber auch
Rentnerinnen aus der Nachbarschaft, berichtet Janette Warner, Regionalleiterin beim IB. Das Angebot werde sehr gut angenommen und müsste aus ihrer Sicht eigentlich noch deutlich ausgeweitet
werden. „Nicht selten schlafen obdachlose Menschen unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen in der Hitze ein und merken nicht, wie lebensbedrohlich das für sie sein kann“,
sagte Warner. „Gerade diese Menschen brauchen Orte, die sie ohne Rechtfertigung und Scham aufsuchen können.“ Allerdings ist die Hitzehilfe wie viele andere soziale Angebote Berlins von
Sparmaßnahmen bedroht. „Hitze kommt jedes Jahr aufs Neue und wird jedes Jahr schlimmer“, sagte Ärztekammerpräsident Bobbert. Er forderte daher eine verlässliche Finanzierung und langfristige
Perspektive für die Einrichtungen – vor allem aber auch deren Ausbau. Denn bislang gebe es viel zu wenig Anlaufstellen. Die Hitzehilfe in Schöneberg findet in denselben Räumen statt, in
denen der IB im Winter eine Kältehilfeeinrichtung betreibt. Allerdings stünden die Räume jedes Jahr in den Zwischenzeiten, im Mai und September, leer. „Das können wir nur deswegen leisten,
weil wir ein relativ großer Träger sind“, sagte Warner. Sie fordert eine Kontinuität: also jeweils einen Monat länger Hitze- und Kältehilfe. Die zweimonatige Pause sei Mitarbeitenden,
Ehrenamtlichen, den Besucherinnen und Besuchern, aber auch der Nachbarschaft nur schwer vermittelbar. Denn auch während dieser Zeit müssen die obdachlosen Menschen ja irgendwo hin.