Wieder ärger mit jette nietzard: hätte sie doch bloss mal nachgedacht

Wieder ärger mit jette nietzard: hätte sie doch bloss mal nachgedacht


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Jette Nietzard beleidigt die Polizei. Das kommt gar nicht gut an – auch nicht in ihrer Partei. Es könnte die eine Provokation zu viel gewesen sein. Jette Nietzard: Der Name steht für Ärger.


Großen sogar. Da wollen sich die Grünen von der Wahlschlappe im Bund erholen, wollen in der Mitte Stimmen zurückholen – und dann beleidigt die Chefin der Grünen Jugend die Polizei. So wird


das nichts. Und was wird mit ihr? ACAB, „All Cops Are Bastards“, als unübersehbarer Aufdruck auf ihrem Pulli – klar, dass führende Grüne auf Distanz gehen. Zum Beispiel der


Vizefraktionsvorsitzende Konstantin von Notz: „völlig unterirdischer, inakzeptabler und beleidigender Take für alle Polizistinnen und Polizisten“. Das ist der Notz, der nach der


Messerattacke von Hamburg mit 18 Verletzten ultimativ mehr Polizeipräsenz an Bahnhöfen fordert. Oder: Was soll Irene Mihalic denken, selbst Polizistin, jetzt Erste Parlamentarische


Fraktionsgeschäftsführerin? Na vielen Dank. Dass die sich getroffen fühlt – kein Wunder. Das passt schon mal nicht zusammen. Es passt aber auch nicht, dass Nietzard es nicht ganz so gemeint


haben will, allerdings doch „das System“, das hinter den Polizisten stehe. Ja, wie nun? Da beschleicht einen das Gefühl, dass der Chef der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, recht haben


könnte, der Nietzards Erklärungsversuche „halbherzig“ nennt. Nur das mit dem Rechtspopulismus, der es so ähnlich mache – das fällt auf Wendt zurück: „Erst mal schlagzeilenträchtig extreme


Aussagen treffen, um dann mit ,war nicht so gemeint’ das Gesagte zu relativieren.“ NUN WERDEN DIE KRITIKER SAGEN: DOPPELZÜNGIG Immerhin ist Nietzard jetzt Kronzeugin für alle, die den Grünen


Doppelzüngigkeit vorhalten. Wie war das mit Respekt, Toleranz und Zusammenhalt? Genau, solche Werte, denen sich die Mitte verpflichtet fühlt, sollen sich mit der Farbe Grün verbinden, nicht


Intoleranz, Respektlosigkeit und Abkehr. Wahlkämpfer Cem Özdemir, der Baden-Württemberg 2026 für die Grünen halten soll, kann kaum an sich halten. Er würde Nietzard am liebsten nicht nur


den Mund verbieten, sondern auch, weiter Mitglied der Grünen zu sein. Wer wollte es ihm verdenken? Grünen-Chef Felix Banaszak findet Jette Nietzard Einlassungen „nicht besonders schlau“. Das


ist als Bewertung sehr klug. Denn es tut ihr, die gerne intellektuelle Debatten anstoßen möchte, besonders weh. Heißt: Hättest du doch bloß mal nachgedacht. Den Ärger hat Nietzard jetzt


auch in ihrer Jugendorganisation. Mit einer Entschuldigung wird es nicht getan sein. Besser, sie tritt zurück. Sonst kommen noch weitere Tritte.