
„die spiele, die man als sportler liebt“: das heimspiel gegen ulm wird für alba berlin zur grossen bewährungsprobe
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Vor dem zweiten Viertelfinale will Alba trotz des 0:1-Rückstandes nichts von erhöhtem Druck wissen. Die Berliner müssen gegen die stabilen Ulmer vor allem physisch zulegen. Malte Delow hat
schon einiges erlebt mit Alba Berlin, hat Titel gewonnen und bittere Niederlagen kassiert. Ein verlorenes Auftaktspiel in einer Play-off-Serie bringt den 24 Jahre alten Allrounder nicht aus
der Ruhe. „Das sind doch die Spiele, die man als Sportler liebt“, antwortet er auf die Frage, ob der Druck gestiegen sei nach dem 83:94 gegen Ulm im ersten Viertelfinale am vergangenen
Samstag. Vor dem zweiten Duell am Mittwoch (20 Uhr) in der Friedrichshainer Arena geben sich die Berliner betont positiv. Pedro Calles zog einen Vergleich aus dem Tennis heran, um die Lage
zu beschreiben. „Wir spielen ,Best of five’ und das ist wie bei einem Grand-Slam-Turnier. Der erste Satz geht an den Gegner, jetzt spielen wir den zweiten Satz. Es hat sich nichts verändert
für uns“, sagt Albas Trainer. > Wir haben nach dieser Saison viel zu beweisen. MALTE DELOW Das stimmt allerdings nur teilweise. Die Berliner, die als Tabellensiebter ohne Heimvorteil in
die Play-offs gegangen sind, müssen weiter ein Spiel in Ulm gewinnen, um ins Halbfinale einzuziehen, haben dafür aber nun nur noch maximal zwei Möglichkeiten. Ihre Heimspiele müssen sie
ohnehin gewinnen, denn ein 0:2-Rückstand würde die Chancen in einer Serie gegen das stabilste Team der Basketball-Bundesliga auf ein Minimum reduzieren. Über solche Szenarien wollen sich
Albas Spieler erst gar keine Gedanken machen. Nach der starken Schlussphase der Hauptrunde fühlen sich die Berliner bereit, daran hat auch die sehr durchwachsene Leistung in Ulm nichts
geändert. „Wir haben nach dieser Saison viel zu beweisen“, sagt Delow. „Wir müssen das Spiel mit der nötigen Dringlichkeit angehen, dürfen aber nicht vergessen, dass wir alles gute Spieler
und aus einem guten Grund hier sind.“ Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit
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Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können. ALBA BRAUCHT EINE KLARE STEIGERUNG Die Dringlichkeit war
am Samstag vor allem auf Seiten der Ulmer zu erkennen. Der Deutsche Meister von 2023 bereitete Alba mit viel Intensität und Physis enorme Probleme – oder wie es Calles ausdrückt: „_We got
bullied_“, wir wurden herumgeschubst. Ulm attackierte insbesondere Albas Guards immer wieder aggressiv und provozierte damit 23 Berliner Ballverluste. „Wir haben erwartet, dass sie so
druckvoll spielen, haben aber nicht die richtigen Lösungen gefunden, und sind nicht in unseren Fluss gekommen“, sagt Delow. Darunter litt vor allem Albas bester Werfer Matt Thomas, der
überhaupt nicht ins Spiel fand. Auch defensiv hatten die Berliner große Probleme, wurden im Eins-gegen-eins immer wieder überrannt und konnten ihre Gegenspieler oft nur mit Fouls stoppen.
„44:14 Freiwürfe habe ich, ehrlich gesagt, noch nie in einem Spiel erlebt“, sagt Kapitän Martin Hermannsson. „Dass wir trotzdem nur mit elf Punkten verloren haben, macht mir Mut für den
weiteren Verlauf der Serie.“ Die Berliner brauchen am Mittwoch eine deutliche Steigerung: physisch, mental und spielerisch. Denn es ist nicht damit zu rechnen, dass Ulm große Veränderungen
vornimmt. Die Mannschaft von Ty Harrelson unterlag in dieser Saison kaum Schwankungen, spielte konstant auf hohem Niveau und verpasste Hauptrundenplatz eins nur hauchdünn. „Wir hatten in den
letzten Wochen keinen Gegner, der auf diesem Level war“, sagt Calles. Das Spiel am Mittwoch und der weitere Verlauf der Serie werden für Alba zu einer harten Bewährungsprobe und werden eine
erste Antwort geben auf die Frage, ob die Verbesserungen der vergangenen Wochen reichen, um dort mitzuspielen, wo sich Alba aufgrund seines Selbstverständnisses immer sieht: auf dem
höchsten Niveau im deutschen Basketball. „Wir müssen tougher sein und die Energie der Fans aufs Feld bringen“, sagt Malte Delow – und Calles hat vor allem eine Forderung an sein Team: „Wir
müssen mit der Mentalität ins Spiel gehen, dass wir uns nicht mehr herumschubsen lassen.“