Ab 2024 gibt's mehr netto vom brutto: tabelle zeigt, wie viel weniger sie zahlen müssen

Ab 2024 gibt's mehr netto vom brutto: tabelle zeigt, wie viel weniger sie zahlen müssen


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Das neue Jahr beginnt für Arbeitnehmer und Selbstständige mit einer guten Nachricht. Sie dürfen mit mehr Netto vom Brutto rechnen. Einige hundert Euro sind trotz Schwankungen für fast alle


drin. München – 35 Milliarden Euro hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für Steuerentlastungen vorgesehen. Im Einzelnen geht es dabei um die Erhöhung des Grundfreibetrages, bis


zu dem Steuerzahler gar keine Steuer mehr bezahlen müssen – er steigt von 10.908 auf 11.604 Euro und die Erhöhung des Kinderfreibetrages – von 6.024 auf 6.384 Euro. Außerdem werden die


Steuertarife an die Inflationsrate angepasst, das heißt, die Bundesregierung gleicht die sogenannte kalte Progression aus. Davon spricht man, wenn Bürger wegen des ansteigenden Steuertarifs


auch dann mehr ans Finanzamt überweisen müssen, wenn ihre Gehaltserhöhung lediglich die Inflation ausgleicht. Und noch ein Punkt entlastet viele Steuerzahler. Ab Januar steigt auch noch der


Freibetrag, ab dem der Solidaritätszuschlag fällig wird. Ein Single muss den Soli dann erst abführen, wenn er mehr als 18.130 Euro Einkommensteuer zahlt – dafür müsste er fast 80.000 Euro


verdienen. Wichtig: Für Ehepaare verdoppeln sich alle Verdienstgrenzen. WAS IST KONKRET DRIN? Wie sich die neuen Regelungen auf Einzelne auswirken, hat der Finanzwissenschaftler Frank


Hechtner von der Uni Erlangen-Nürnberg jetzt für das _Handelsblatt_ berechnet. Demnach kann ein Single mit einem Einkommen von 3.000 Euro im Monat im nächsten Jahr mit 172 Euro Entlastung


rechnen. Verdient er 5.000 Euro, bleiben ihm 292 Euro mehr Netto vom Brutto. Noch höher fällt die Entlastung für Familien mit zwei Kindern aus. Verdienen die Partner etwa 2.500 und 4.000


Euro im Monat, beträgt die Entlastung 508 Euro im Jahr. _(Quelle für Tabellen: Handelsblatt, Berechnungen: Frank Hechtner)_ SOZIALABGABEN STEIGEN Die Steuererleichterungen würden übrigens


noch wesentlich höher ausfallen, wenn parallel zu den Entlastungen nicht die Sozialabgaben steigen würden. Dabei geht es unter anderem um den Zusatzbeitrag für die gesetzliche


Krankenversicherung und die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen für die Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung. Für die muss ein Single


laut der Berechnungen von Hechtner in der Spitze im nächsten Jahr 722 Euro mehr aufbringen, bei einer Gutverdienerfamilie werden in der Spitze 541 Euro mehr fällig. Ein Großteil der


Entlastungen wird damit zwar aufgefressen, aber insgesamt, so sehen es zumindest Fachleute, bleibt für viele dennoch ein ordentliches Plus übrig. WEITERE ENTLASTUNG Und eine weitere


Entlastung ist schon in Sicht. Denn zur Jahresmitte soll es erneut Anpassungen geben. Wie die ausfallen, hängt aber davon ab, wie stark das Bürgergeld angehoben wird. Wenn der Regelsatz


deutlich erhöht wird, muss die Bundesregierung aus verfassungsrechtlichen Gründen auch die Steuerfreibeträge erhöhen. Aktuell wird die ursprünglich geplante Bürgergelderhöhung noch heftig


diskutiert – und in der Bundesregierung insbesondere auch von der FDP infrage gestellt.