Bildungssenator nennt empfehlungen des robert-koch-instituts für schulen „seltsam“ - news4teachers

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HAMBURG. DIE INFEKTIONSZAHLEN STEIGEN AUCH IN HAMBURG DRASTISCH – DOCH HAMBURGS SCHULSENATOR TIES RABE (SPD) BLEIBT DABEI, DASS DIE SCHULEN EIN SICHERER ORT SEIEN. „DIE KINDER INFIZIEREN


SICH IN IHRER FREIZEIT NEUN MAL HÄUFIGER ALS IN DER SCHULE“, SAGT ER (OHNE DIE QUELLE DIESES BEFUNDS ANZUFÜHREN). DIE EMPFEHLUNGEN DES ROBERT-KOCH-INSTITUTS FÜR CORONA-RISIKOGEBIETE, IM


UNTERRICHT EINE GENERELLE MASKENPFLICHT UND DIE ABSTANDSREGEL ZU ERLASSEN, NENNT ER „SEHR SELTSAM“. „Eigentlich müsste man die Freizeit schließen, nicht die Schulen“, so erklärte Rabe einer


Meldung des NDR zufolge. Auch die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) beeindruckten den Senator nicht, so heißt es darin. Rabe sagte demnach, folge man dieser Empfehlung, müssten


jetzt in Deutschland in zwei Drittel aller Schulen die Kinder nach Hause geschickt werden. Er habe sich aber bei den anderen Kultusministern erkundigt und „kein Bundesland richtet sich nach


dieser sehr seltsamen Empfehlung“. In Hamburg werde man den Präsenzunterricht so lange wie möglich aufrecht erhalten, sagte der Schulsenator. Er wisse, dass das auch die allermeisten Eltern


und Schulleitungen begrüßen. VON SCHULSCHLIESSUNGEN IST IN DEN RKI-EMPFEHLUNGEN ÜBERHAUPT KEINE REDE Kennt Rabe die Empfehlungen des RKI überhaupt? Von Schulschließungen – wie Rabe nahelegt


– ist darin gar keine Rede. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt ab einem Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Einwohner für alle Schulen des betroffenen


Gebiets eine generelle Maskenpflicht im Unterricht (also auch in Grundschulen) sowie eine Verkleinerung der Lerngruppen, damit die Abstandsregel in den Klassenräumen eingehalten werden kann


(NEWS4TEACHERS BERICHTET AUSFÜHRLICH ÜBER DIE EMPFEHLUNGEN DES RKI FÜR DEN SCHULBETRIEB – HIER GEHT ES HIN). In Hamburg stieg der Inzidenzwert mittlerweile auf knapp unter 100. Die bislang


einzigen Reaktionen der Bildungsbehörde: Sie erließ eine Maskenpflicht für Oberstufenschüler – und gab Lehrern Empfehlungen zum Lüften. Rabe – Sprecher der SPD-geführten Kultusministerien in


Deutschland – hatte vor den Herbstferien unter dem Druck der Öffentlichkeit selbst Zahlen zum Infektionsgeschehen an den Hamburger Schulen herausgegeben. Er räumte dabei drei Ausbrüche in


Schulen der Hansestadt ein, darunter der bislang größte in Deutschland an einer Schule registrierte Ausbruch mit offiziell 36 infizierten Schülern und Lehrern in Hamburg-Winterhude. Zuvor


hatte sich Rabe zu der Aussage verstiegen, dass die Schulschließungen ab März eigentlich gar nicht notwendig gewesen seien – und dass man in Zukunft wohl anders entscheiden werde. SPD-SPITZE


SETZT SICH VOM GENOSSEN RABE AB – SIE FORDERT SCHICHTUNTERRICHT Mittlerweile haben sich auch die SPD-Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans deutlich gegen ihren Genossen


Rabe positioniert. In einem gemeinsam mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach verfassten Statement fordern sie zwar, Schulen nach Möglichkeit offenzuhalten. Aber: „Damit das


gelingt, müssen auch hier die Kontakte so weit wie möglich begrenzt werden, in den Schulen durch reduzierte und entzerrte, digital gestützte Unterrichtsmodelle“. Das entspräche den


RKI-Empfehlungen, die Rabe „sehr seltsam“ nennt. _News4teachers_ DER BEITRAG WIRD AUCH AUF DER FACEBOOK-SEITE VON NEWS4TEACHERS DISKUTIERT. > Schulen in der Pandemie: Kultusminister 


missachten das RKI – > Länder stellen sich damit gegen die Kanzlerin