Über hirschberg hätten görlitzer in 18 stunden am prater sein können

Über hirschberg hätten görlitzer in 18 stunden am prater sein können


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Wussten Sie schon, dass1908 ein direkter Schnellzug von Görlitz nach Wien geplant war? Veranlaßt durch die neuerlichen Bestrebungen für eine Schnellzug-verbindung von Berlin nach Wien über


Görlitz und Reichenberg, hat die Handelskammer zu Hirschberg ihrerseits die Bestrebungen nach Durchführung der Schnellzugverbindung über Hirschberg mit Entschiedenheit wieder aufgenommen.


Diese Linie ist in Gänze 70 Kilometer kürzer als über Breslau und Oderberg, sie ist auch 61 Kilometer kürzer als über Dresden=Bodenbach=Brünn und nur 22 Kilometer länger als die Linie


Dresden=Tetschen=Iglau, wobei zu bedenken ist, daß im Königreich Böhmen nur Privatbahnen in Frage kommen, die teilweise so erhebliche Mängel aufweisen, daß viele Reisende den Umweg über


Oderberg vorziehen. An der Strecke über Görlitz=Reichenberg hat die preußische Staatsbahnverwaltung ein geringes Interesse, da sie an ihr nur mit einer geringen Kilometerzahl beteiligt ist.


An der Strecke über Görlitz=Dittersbach=Mittelwalde dagegen sind eine ganze Anzahl von ländlichen Kreisen mit rund einer Million Einwohner interessiert. Die Züge brauchten, um ebenfalls in


18 Stunden nach Wien zu gelangen wie über Tetschen und Oderberg, nur 55,5 Kilometer in der Stunde. Ausgelesen von Hans Schulz erscheint ab heute täglich im Dezember so ein Blick in die


Görlitzer Zeitungen des Jahres 1908. Die Rechtschreibung in diesem Beitrag entspricht der Schreibweise vor 100 Jahren.