
Flüchtlinge: hilfsorganisationen gegen reform des asylrechts
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Menschenrechtsorganisationen Pro Asyl und Amnesty International haben an Bundestag und Bundesrat appelliert, dem Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Asyl- und Flüchtlingspolitik nicht
zuzustimmen. Der Gesetzentwurf solle stattdessen grundlegend überarbeitet werden, teilten die Hilfsorganisationen in einem offenen Brief mit. Das Maßnahmenpaket steht am Donnerstag im
Bundestag und am Freitag im Bundesrat auf der Tagesordnung. Der Entwurf sieht eine Reihe von Verschärfungen und Leistungskürzungen im Asylrecht vor. Auf der anderen Seite werden
Integrationsangebote für Asylsuchende mit guter Bleibeperspektive ausgebaut. Die finanzielle Unterstützung des Bundes für Länder und Kommunen soll deutlich erhöht und künftig von der Zahl
und Bleibedauer der Flüchtlinge abhängig gemacht werden. Das geplante Gesetz enthalte jedoch auch Maßnahmen, die nicht zur Bewältigung der Herausforderung beitrügen, schrieben die
Menschenrechtsorganisationen. Es stelle im Gegenteil "die Weichen auf Ausgrenzung und Abwehr" und sei "mit der Achtung von Menschenrechten nicht vereinbar". Die geplanten
Maßnahmen drohten die Integration von Flüchtlingen massiv zu erschweren. Pro Asyl und Amnesty kritisierten * die Ausdehnung des Zwangsaufenthalts in Erstaufnahmeeinrichtungen auf bis zu
sechs Monate, * die Wiedereinführung des Sachleistungsprinzips, * die Ausdehnung des Arbeitsverbotes auf sechs Monate. Diese und weitere geplante Maßnahmen zielten "auf die Ausgrenzung
von Schutzsuchenden in Deutschland". Besonders entwürdigend sei der geplante Umgang mit Flüchtlingen aus sogenannten sicheren Herkunftsstaaten, die bis zu ihrer Abschiebung in den
Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht werden sollten. ler/kev/AFP/dpa