Die lage am donnerstag: kommt die neue konjunkturspritze?

Die lage am donnerstag: kommt die neue konjunkturspritze?


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SCHON DAS VORZEITIGE FINALE? Erstmals werden heute die drei demokratischen US-Präsidentschaftsbewerber ELIZABETH WARREN, BERNIE SANDERS und JOE BIDEN gemeinsam bei einem großen TV-DUELL auf


der Bühne stehen. Aktuelle Umfragen sehen Biden als Favoriten der Parteibasis, Warren und Sanders ringen derzeit um Platz zwei. In Houston, Texas, treten sie gegeneinander an, zusammen mit


sieben anderen Bewerbern, die die Qualifikation für die TV-Debatte geschafft haben, in den Umfragen aber weiter hinten liegen. Joe Biden mag derzeit zwar der sogenannte Frontrunner sein, bei


den vorherigen TV-Debatten machte er aber keine wirklich gute Figur. Vor allem Elizabeth Warren schnitt da weit besser ab, sie hat insgesamt gerade einen Lauf, was sich aber in den


verbleibenden Monaten bis zum Start der Vorwahlen in Iowa und New Hampshire natürlich noch ändern kann. Würde heute gewählt, würden laut einer neuen Umfrage von ABC und "Washington


Post" vier der demokratischen Bewerber Präsident Trump schlagen, die drei genannten sowie KAMALA HARRIS. Trump hat die Umfrage deshalb vorsorglich schon einmal als "Fake News"


und "Pfusch" bezeichnet. Was sonst? * Trump und Johnson: Stirbt die Demokratie vor unseren Augen?  KOMMT DIE NEUE KONJUNKTURSPRITZE? DEN WICHTIGSTEN TERMIN GIBT ES HEUTE BEI DER


EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK (EZB) IN FRANKFURT/MAIN. Alles sieht danach aus, dass die Währungshüter eine erneute Konjunkturspritze verkünden werden. EZB-Chef MARIO DRAGHI hatte unlängst


erklärt, angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung und der Schwäche des Welthandels seien "signifikante geldpolitische Impulse" notwendig. Was die Zentralbank genau plant, ist


unklar. Im Gespräch sind sowohl neue Anleihekäufe als auch eine VERSCHÄRFUNG DES STRAFZINSES für Gelder, die Banken bei der EZB parken. Derzeit werden dafür 0,4 Prozent Zinsen fällig. Die


Idee dahinter: Banken sollen das Geld nicht horten, sondern in Form von Krediten an die Wirtschaft weiterreichen, damit die Konjunktur belebt wird. Höhere Strafzinsen könnten auch für Sparer


schlechte Nachrichten mit sich bringen: Es ist nicht ausgeschlossen, dass schon bald Banken diese Kosten flächendeckend auf ihre Kunden abwälzen könnten. Bislang schrecken die meisten


Institute vor diesem Schritt noch zurück. Für Draghi ist dies übrigens die letzte große Entscheidung als EZB-Chef. Im Oktober übernimmt das Amt die Französin Christine Lagarde. *


Niedrigzins-Politik: Die Entzauberung des Mario Draghi  BREXIT - WAS PASSIERT AM 31. OKTOBER? NOCH EINE UNSCHÖNE NACHRICHT FÜR DEN BRITISCHEN PREMIER BORIS JOHNSON. Seine Regierung musste


jetzt einem Antrag des Parlaments folgen und Papiere zu den VORBEREITUNGEN FÜR EINEN HARTEN BREXIT offenlegen. Das Ergebnis ist niederschmetternd: Demnach geht auch die Regierung in einem


internen "Worst Case"-Szenario davon aus, dass bei einem Brexit ohne Deal mit der EU ab dem 31. Oktober auf der Insel reichlich Durcheinander ausbrechen könnte. Die Preise für


LEBENSMITTEL UND BENZIN könnten demnach deutlich steigen, die Versorgung mit Medikamenten wäre bedroht und auf den Straßen könnten sogar Unruhen ausbrechen. Teile des Papiers waren im Sommer


bereits in einer Zeitung veröffentlicht worden. Damals tat die Regierung von Johnson noch so, als sei das Papier veraltet, also quasi bedeutungslos. Das nun veröffentlichte Dokument ist


jedoch erschreckend aktuell: Es ist auf den 2. August datiert. * Brexit-Chaos: Wie Boris Johnson die britische Demokratie sabotiert  DER UMKÄMPFTE KRIEG DIE GRÖSSTE KATASTROPHE DES 20.


JAHRHUNDERTS NAHM IHREN ANFANG IN DANZIG. Mit dem Überfall der Deutschen auf die polnische Post und die Westerplatte eröffnete Hitler im September 1939 einen beispiellosen


VERNICHTUNGSFELDZUG. Polen zahlte in den sechs Jahren der Nazi-Herrschaft mit dem größten Blutzoll für die deutschen Allmachtsfantasien und wurde am Ende nicht befreit, sondern von Stalin


okkupiert. Bis heute sind die Spuren des Krieges und der Versöhnungsversuche in Danzig spürbar. Der Historiker Pawel Machcewicz hat in DANZIG ein MUSEUM gegründet, das das Leiden der


Zivilbevölkerung in den Mittelpunkt rückt und im europäischen Kontext darstellt. Die neue rechte Regierung Polens ersetzte ihn, weil ihnen das Konzept nicht nationalistisch genug war. Wenn


Sie sich für die Hintergründe dazu interessieren, empfehle ich Ihnen den Besuch einer spannenden Diskussion mit PAWEL MACHCEWICZ in der Berliner Urania am 17. September um 20 Uhr.


SPIEGEL-Redakteur MARKUS DEGGERICH spricht mit dem Historiker über sein Museum, über den Krieg und über die Beziehungen zwischen Deutschen und Polen. * SPIEGEL-Termin in Berlin: Infos und


Karten gibt es hier.  VERLIERER DES TAGES... ... ist CARLOS BOLSONARO, der Sohn von Brasiliens umstrittenem Staatschef Jair Bolsonaro. Seit der 43 Jahre alte Spross des Präsidenten vor


einigen Tagen indirekt Sympathien für die Einrichtung einer Diktatur in Brasilien gezeigt hat, wird er laut einem Bericht des "Guardian"  von einer Welle des Protests überrollt.


Bolsonaro hatte bei Twitter erklärt, die Transformation, die das Land wolle, sei mit demokratischen Mitteln unerreichbar. Kommentatoren in den großen Zeitungen des Landes, das vor nicht


allzu langer Zeit eine Diktatur überwinden konnte, verurteilten die Äußerungen prompt: Der Sohn sage, was der Vater denke, empörte sich das Blatt "O Globo". Ein anderer Kommentator


warnte, Bolsonaro flirte mit einem "Putsch". Der Präsidentensohn antwortete auf seine Weise: Er nannte die Kommentare "Müll" und seine Gegner "Abschaum".


Ähnlich reagiert sein Vater gern, wenn er angegriffen wird. Auch in Brasilien gilt offenbar das alte Sprichwort: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. DIE JÜNGSTEN MELDUNGEN AUS DER NACHT *


BRITISCHE REGIERUNG GIBT "YELLOWHAMMER"-PLAN FREI: Die Folgen eines No-Deal-Brexits sind in dem Papier drastisch umrissen * CHEF DES FLÜCHTLINGSLAGERS LESBOS GIBT AUF: Statt 3000


leben rund 10.000 Menschen in dem Lager - unter teils katastrophalen Bedingungen * USA VERSCHIEBEN STRAFZÖLLE GEGEN CHINA: Ab Anfang Oktober sollten die verschärften Bedingungen gelten - nun


hat es sich Donald Trump offenbar anders überlegt DIE SPIEGEL+-EMPFEHLUNGEN FÜR HEUTE * Ostdeutsches Trauma: Die Treuhand war besser als ihr Ruf  * Bezahlsender in der Kritik: Wie Sky seine


Kunden drangsaliert - und was man dagegen tun kann  * Arbeitsvermittlung für Senioren: Hier finden Rentner einen Job  * Meine Tochter, Julien Bam und ich: Sei jetzt bitte nicht peinlich,


Papa!  * Schöner schreiben - die Deutschkolumne: Der berühmteste Gedankenstrich der deutschen Literatur  Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in den Tag. Ihr Roland Nelles